University of Steria and Clark
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Dana
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Zwischen Lola und Julian Empty Zwischen Lola und Julian

Sa 30 Dez 2017, 21:09
„Hast du es durch?“
Julian war einer der wenigen Menschen, die hinter der MSA Leitung mit den harten Zügen das lebensfrohe Ausnahmetalent von früher erkannte. „Ja", gab er schlicht zurück und lehnte sich in die unbequeme Lehne des Stuhls.
„Du bist nicht begeistert", es war nicht mal eine Frage. Lola Sommer, die ihrer Zeit am lautesten gegen Ungerechtigkeit gewettert und am Stärksten für Transparenz und Gleichberechtigung eingetreten war, hatte nicht mal den Anstand diese Aussage als Frage zu formulieren. Julian drehte sich in ihre Richtung. Die kleine Frau lehnte im Türrahmen. Hände lässig in den Hosentaschen und die undurchsichtige Miene aufgesetzt.
„Soll das ein Witz sein?“, fragte Julian genauso trocken, wie Lola berechnend war, „es geht hier drin um Menschenleben!“ „Wenn alles nach Plan läuft wird keiner sterben" Julian konnte es nicht glauben. Die Frau die vor ihm stand hatte sich drei Jahre ihres Lebens versteckt, damit ihr Sohn selbst entscheiden konnte, wer er werden wollte. Genau aus dem Grund hatte sie ihren zweiten Sohn bei seinem Vater aufwachsen lassen. Sie war die führende Kraft der Rebellion gewesen. Hatte die „erst kämpfen, dann verhandeln"- Politik aufgehoben. Sie hatte neben ihm in fremden Welten und in ihrer eigenen uns Überleben gekämpft und eigentlich immer für das Überleben der anderen, weniger um ihr eigenes. Sie war sein Hauptmann. Der Mensch, dem er über all hin folgen würde, bis in die Tiefen der Hölle. Und Scheiße, erwar sich sicher, mit ihr würde er da auch wieder heraus gelangen.
„Es klingt für mich nicht nach einem Plan, bei dem alles nach Plan läuft“, nun klang der Ärger in seiner Stimme mit, „ich lese da viel zu viele Eventualitäten heraus, einen Haufen gut ausformulierter Möglichkeiten, die besser passieren sollten, damit es klappen könnte!“ Er glaubte einfach nicht, dass das vor ihm auf dem Schreibtisch ein ernstgemeinter Missionsentwurf war.
Kopfschüttelnd schlug er die Pappmappe auf, deutete ohne Lola aus den Augen zu lassen auf die erste Seite, „du willst Sorley das Ganze leiten lassen? Sorley Ó Lochlain! Das ist ein Himmelfahrtskommando!“, nun versuchte er seinen Ärger nicht mehr zurück zuhalten. Er war aufgestanden, bohrte mit seinem Finger fast ein Loch ins Papier. Da lagen nur vier Seiten, dünnes, feinsäuberlich beschriftetes Papier, aus denen so viel Utopie triefte, das Julian am liebsten gelacht hätte. „Nur weil sie ein Phönix ist-“ „Sie ist die beste Wahl!“, unterbrach Lola ihn. „Sie wird das sinkende Schiff verlassen, sobald es auch nur ansatzweise kritisch wird!“, im Gegensatz zu ihr, war er nicht ruhig, hatte er nie bleiben können, „warst nicht du es, der Ó Lochlain als verlässlichste Persönlichkeit des jetzigen Jahrhunderts bezeichnet hat?“ „Sie kann die Dimension wechseln und ein Expeditionsteam mitnehmen mitnehmen, dieses wird vor Ort dann ihren Job machen", fasste Lola knapp zusammen was auf Seiten zwei und drei ausführlich als Missionsbeschreibung aufgeschlüsselt war, „sie werden einen Schatten einfangen und ihn in die Labore am Steria&Clark bringen, da diese Räumlichkeiten haben, um einen Schatten festzuhalten, was du besser als jeder andere weißt!“ „Es ging dort immer um die Theorie", er war laut, kümmerte sich nicht darum, das er sie anschrie. Sie, seine beste Freundin, den Menschen, mit dem er mehr durchgemacht hatte, als mit jedem anderen. Sie, die schon vor langem ihren Verstand gänzlich verloren zuhaben schien, wenn sie auf solche Ideen kam. „Warte", Julian starte die zierliche Frau an, deren rötliches Haar im fahlen Licht der Bürobelauchtung einen unübersehbaren Graustich vorwies. Lola wurde tatsächlich alt. Jetzt gerade sah er ihr die zweifache Mutter an und er erkannte auch, was für eine Bürde auf der Frau lasten musste, die die MSA aufrecht und zusammen hielt, die Magicial Security Agency. Sie meinte es ernst, aber sie meinte es nicht böse. „Es ist kein Entwurf, oder?“
Lola kam auf ihn zu, legte das Blatt Papier auf den Tisch neben die Akte. Julian war das Papier gar nicht aufgefallen. „Mit allen zwölf Unterschriften des Ausschusses. Sie ist genehmigt!“ Julian erkannte Lolas Unterschrift, und die einiger Mitglieder der Führungsebene, bei dem ihn die Härte des vorgehens nicht wunderte. Aber er sah auch Namen von denen er die Unterzeichnung nicht erwartet hatte. „Meine Unterschrift fehlt noch", meinte Julian, doch so wie Lola redete, brauchte sie keine vollkommene Zustimmung, nur eine dreiviertel Mehrheit. Sie hatte jeden, bis auf ihn. „Ich lege mein Amt als Vorstandsmitglied nieder“, Julian war Fassungslos, lies sich zurück auf den ungemütlichen Stuhl fallen. „Mir wäre lieber gewesen, du unterschreibst" Jetzt sah er es auch bei ihr, die Kraft, die sie das Hier kostete, die Anstrengung eine gesamte magische Gemeinschaft zu beschützen.
„Ich bin jemand", meinte sie leise, als sie das Blatt neben hinter die andern vier heftete und den Ordner wieder schloss, „der ich nie sein wollte. Aber ich weiß nun", Lola sah aus wie das Mädchen, dass er in Kant aufgespürt hatte, verängstigt, mit einem wochenalten Säugling im Arm, aber bereit ihren Sohn vor der gesamten Welt zu verteidigen, auch wenn ein Scheitern sicher war, „das man Opfer bringen muss, um das Richtige zu tun"
Auf Lolas Worte folgte ein Schweigen. Ein Schweigen in dem Julian nach Lolas Hand griff. Sie war kalt, ebenso wie seine. Und Julian war klar, dass sie beide wussten, dass es der einzige mögliche Weg war an einen Schatten, einen echten, wilden Schatten zu gelangen. Und das sie beide wussten, dass es Opfer geben würde. Wenn diese Mission auch nur einer überlebte, würde der Rat sie als gelungen einstufen können. Sie würden Scharfe vor die Schlachtbank führen und hoffen das Sorley solange mitspielte um einen von ihnen zurück zu bringen. In sich einen Schatten. Denn Schatten ernährten sich von Leben, brauchten einen Wirt, zumindest in der Form, wie Lola ihn brauchte.
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