Rollenspiel

"Das ist ja cool. Dann ganz viel Spaß beim Lesen.", sagte Ben mit einem Lächeln. "Wenn du mit Noah fertig bist würde ich ihn gerne auch einmal lesen. Das ist sicherlich absolut interessant.", sagte er mit leuchtenden Augen.

"Es geht wohl um die Seele", meinte Ottie strahlend und sah sich dann um, "ich such jetzt noch Popper und die Bücher für Tris..", sagte sie schließlich bevor sie weiter zog.

"Soll ich dir tragen helfen?", fragte er und verfrachtete das Buch zurück ins Regal um ihr dann zu folgen. "Ich denke nämlich, dass du einige Bücher finden wirst. Vielleicht brauchst du eine Tasche."

"ich find schon was und wenn such ich Noah, aber du kannst gern mitkommen", Ottie lächelte über ihre Schulter und suchte nach dem Verzeichnis der Bibliothek. Während der gesammten Zeit drückte sie die Magister Arbeit ihrer Mutter an ihre Brust.

Ben folgte ihr einfach. Warum sollte sie sich abschleppen, wenn er auch helfen konnte. Über seine Familie wollte er wirklich nicht weiter lesen. Helfen war eh viel besser als dieses ganze deprimierende Zeug. "Verlässt Noah auch mal die Bibliothek? Was meinst du?"

"Gestern nacht hat er sie verlassen, du weiß schon.. Wegen Brad", Ottie zuckte mit den Schultern, "also theoretisch ist es auf jeden Fall möglich, ob er es auch wirklich tut, weiß ich nicht!"

"Das war ein Notfall. Ich stelle mit gerade vor wie Noah sich einen Pyjama anzieht, eine Schlafmütze aufsetzte, Häschenpantoffeln anzieht und durch die Biliothek zu seinem Bett schlurft." Er kicherte.

"Earl schlaft auch nicht", meinte Ottie dazu nur, "also manchmal hat er die Augen zu und liegt einfach nur bewegubgslos da, aber er schläft halt nicht... Ich hab er das Gefühl, dass ihm langweilig ist" Sie dachte an den kleinen Kerl, der bei Colin auf dem Tisch lag.

"Ich weiß nicht wirklich, ob man Noah mit Earl vergleichen kann. Versteh mich nicht falsch, Earl ist ein drolliges Kerlchen, aber er ist ein ganz anderer organismus und Noah war ein Abschlussprojekt, immerhin."

"Klar, aber beide sind homuncolide Lebensformen!", Ottie sah zu Ben über ihre Schulter, "Ich hab die Abschlussarbeit ja noch nicht gelesen, irgendwie ist das besondere an Noah ja die Seele!"

"Woher weißt du das jetzt so genau?", fragte er amüsiert. "Du scheinst sie ja genau studiert zu haben. Ich ziehe meinen Hut, den ich nicht habe, Ottie." Er grinste. "Seele? Ja, vielleicht. Das ergibt sogar Sinn und es gibt viele Theorien über die Seele."

"die Wichtigkeit einer Seele, am Beispiel der homuncoloiden Lebensform Noah", las Ottie den Titel der Magisterarbeit ihrer Mutter vor, "und da ich weiß, dass Earl ein Homuculus ist, hab ich versucht parallelen zu ziehen!"

"Schlaues Ding.", sagte Ben mit einem Grinsen. "Weißt du, Wissen ist sexy.", zog er sie auf. "Trotzdem kann es vielleicht doch sein, dass es verschiedene Homuculi-Organismen geben, oder? ist das so abwegig?"

Ottie wackelte darauf übertrieben mit dem Hintern, "ach nur wissen?", fragte sie belustigt. "Das lässt sich wohl nur in Büchern herrausfindeb, meine mutter kann ich ja nicht mehr fragen!"

"Auch noch ein bisschen was Anderes. Aber ich bin kein Anhänger der "Dumm fickt gut"-Theorie." Ben grinste. "Theoretisch könntest du schon. Also, man kann es versuchen, ihrern Geist zu beschwören. Für eine kurze Zeit."

Otties grinsen wurde nur noch breiter, "Jetzt nehm denen nicht auch noch ihr Können im Bett, irgendwas brauchen auch die!" Auf Bens zweite Aussage blieb sie erateinmal still. Sowas ging? Oder besser, wollte sie sowas, wenn soetwas schon ging?

"Intelligent fickt auch gut. Nur nicht mit diesen Menschen.", lachte Ben. "Aber okay, ich will nichts gesagt haben.", sagte er dann. Er überließ sie ihrem Schweigen. Magie konnte viel, da konnte es einem schon einmal die Sprache verschlagen.

"Wie funktioniert soetwas?", fragte sie dann schließlich doch, als sie die Treppe ins nächste Stockwerk hoch gestiegen waren, "hat das was mit dunkler Magie zutun?"

"Nein, das tatsächlich nicht. Es klappt auch nicht immer. Aber wenn der Geist über die schwelle treten kann, gibt es Zauber und Kristalle um den Geist für ein paar Augenblicke zurück ins Diesseits zu holen. Sicher gibt es auch schwarze magische Rituale, aber ich rede gerade von der weißen Magie.,"

"Welche Schwelle? Das klingt als würden die Toten einfach im Haus neben an Wohnen und och müsste einfach nur mal klingeln und nach nem Becher Sahne fragen", meinte Ottie schnaubend.

"Die Schwelle zwischen Leben und Tod. Was glaubst du denn? Das die Toten einfach verschwinden? Nein, sie sind immer noch da und wachen über uns oder leiten und, beschützen uns, wie auch immer du das sehen willst."

"Dann muss das Leben nach dem Tod verdammt öde sein, wenn die nichts besseres zu tun haben unsichtbar neben uns her zu schweben und uns zu beobachten", meinte Ottie und fand Popper... Und der hatte mehr geschrieben als sie erwartet hatte.

"Na ja, kommt drauf an. Du kannst ja hin wo du möchtest, habe ich mal gehört. Und manchmal ist es hoffentlich ganz gut, wenn sie bei den Menschen bleiben wollen, die sie lieben. Wenigstens für ein kleines Bisschen. Hat etwas Tröstendes." Er grinste. "Tada!"

"Was heißt "hin wo man will" wohin kann man denn? Kann ich dann als nicht vorhandene Person auch mal den Turm von Pisa besuchen, weil ich da immer mal hin wollte?", der Tod klang gerade noch langweiliger, als Ottie erwartet hatte, " dann glaub ich lieber gar nichts.. Also einfach nicht mehr sein oder so! "

"Ich war noch nicht tot, Ottie, ich kann dir das leider nicht sagen. Vielleicht findest du ja mal einen Geist und kannst ihn oder sie dazu befragen.", mutmaßte ben laut. "Jeder sollte glauben, was er glauben will. Ich halte mich daraus, aber ich denke es kommt darauf an wie die Umstände sind."