Rollenspiel

"Naja.. er schüzt sich ja nicht irgendwie oder so", Ottie überlegte, hatte gestern beim.queerlesen irgendwas über Schutzzauber gelesen, "und wenn er wirklich hier auf dem Campus wohnt, dann ist er ja eigentlich nah dran.. vielleicht wohnt er sogar neben dir und du weißt das gar nicht!"

Ben hielt das Pendel über den Plan und konzentrierte sich. "Colin, Colin.", murmelte er und das Pendel begann zu schwanken und zu schwingen. Er war wirklich gespannt ob das so funktionierte und wo Colin wirklich wohnte. "Sie mal an, einmal in der Biblothek und di bist Expertin.", scherzte er.

"Von dem was ich gesagt habe stimmt irgendwas?", fragte Ottie ehrlich überrascht. Es waren Vermutungen, halb Wissen und vor allem eine langjährige und sehr innige Freundschaft mit Netflix, naja und die Gutenachtgeschichten ihrer Mutter.

"Was die Schutzzauber angeht ja. Wobei, auch die kann man brechen. Man kann so ziemlich jeden Zauber brechen.", murmelte Ben und sah auf das Pendel, was immer noch über dem Plan wackelte.

Ottie steckte sich einen Löffel Knusperzeug in den Mund und kaute geräuschvoll darauf herum, "kannst du mal hinne machen?", fragte sie schließlich, bevor sie schluckte, stand dann auf und bediente sich einfach an Bens Schrank. Sie ließ sich sicherlich nichts zaubern, wenn es einfach wieder verschwinden könnte!

"Redest du mit mir oder mit dem Pendel? Das geht nicht so schnell wie du es gerne hättest.", erklärte Ben ihr. "Aber es pendelt schon schneller, das heißt es könnte was werden.", meinte er dann und sah dem Pendel zu und schließlich landete es auf einem Gebäude. "Hab ihn!"

Ottie stieg gerade in eine Jogginghose, da war es nicht so schlimm, wenn die schlabberig und zu groß war, "such dir aus,was dir besser gefällt", grinste sie über ihre Schulter zu Ben. Als Ben Colin fand steckte sie ihren Kopf gerade in ein Sweatshirt. "Hab ich dir heute schon mal gesagt, das du super bist?"

"Heute noch nicht, aber du kannst es gerne noch tun.", sagte Ben stolz und grinste. Bevor er sich aber anzog. erschuf er Kaffee für sich und Ottie, dann suchte er auch auch etwas zum Anziehen heraus. "Dann besuchen wir ihn mal."

Ottie warf sich auf Bens Bett, schnappte sich ihren Kaffee und wartete bis Ben soweit war. "Soliede Gummiestiefel in 39 bekommst du aber hin oder? Ich geh da nicht in Ballerinas raus!"

Ben hatte sich fertig angezogen und bewegte wieder seine Hände und tatsächlich erschienen Gummistiefel. "Sklaventreiberin.", sagte er mit einem fetten Grinsen und schlüpfte dann in seine altbewährten Motorradstiefel. Die waren fest und wetterfest.

Ottie stieg in die Stiefel, "wenn du einfach frauen mit nach hause nimmst ohne auf den Wetterumschwung zu achten", meinte Ottie grinsend, "wo müssen wir hin?"

"Ich hatte schon schlechtere Gründe jemanden in mein Bett zu lassen.", sagte Benji mit einem Lachen und nahm den Plan dann. Das Pendel streckte er auch ein, man wusste ja nie. "Raus und dann nach links. Er wohnt gar nicht so weit weg."

"Ich sag ja,ihr seid Nachbarn!", Ottie warf die Hände in die Luft und stand begeistert wieder auf. "Dann hop hop!",einte sie grinsend.

"Ich eile, ich eile. Sagte ich, dass du eine Sklaventreiberin bist?", fragte er. Aber er wollte jetzt auch los und so machte er hinne und zog Ottie hinter sich her. "Fast Nachbarn, ein bisschen Laufen müssen wir schon noch."

"Jetzt tu doch nicht so, als würdest du nicht drauf stehen!", meinte Ottie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sie verließen erst das Zimmer und dann das Wohnhaus. Der Schnee lag in einer dicken dichten Decke auf dem Boden und den Bäumen, auf allem.

Ben grinste nur und sagte dazu absolut nichts, folgte ihr nur. "Ich mag Schnee, wenn er so liegt. Keine Schneestürme.", nuschelte er und kickte etwas Schnee mit seinem Stiefel. Das machte Spaß! "Sieht friedlich aus."

Ottie war hingegen scho in die Hocke gegangen und formte blitzschnell einen Schneeball um Ben damit abzuwerfen. Lachend traf sie ihn,"ich mag Schnee so auch viel lieber!"

"Hey!" Ben lachte und ging dann in Deckung um ebenfalls eine kleine Kugel zu formen und sie zu bewerfen. Schneeballschlachten waren doch was Tolles und er hatte schon viel zu lange keine mehr gemacht, stellte er gerade fest. Ein paar andere aus seinem Wohnheim bauten einen Schneemann oder bewarfen sich auch.

Lachend versuchte Ottie Bens Ball auszuweichen, aber eine Schneeballschlacht war doch viel witziger, wenn man selbst auch getroffen wurde. "Ach so ab und an mall schnee, dagegen hab ich nichts!"

"Schnee in Grenzen.", sagte Ben und warf wieder einen Ball nach ihr, traf dieses Mal aber nicht. Er lachte und wich dann wieder den nächsten Bällen aus, während er versuchte sich einen kleinen Vorrat an Bällen zu schaffen. Es gelang ihm mittelmäßig.

Irgendwann warf Ottie nur noch Hände voll pulvrigen Schnee nach Ben und erfreute sich über die wolke weißen Pulvers, der darauf zu Boden fiel. "Nicht so wie gestern Nacht!" Wo sie dann auch schon wieder bei Brad waren.

"Ja." Ben lachte als er den Schnee in der Luft sah. "Wo wir beim Thema sind: Lass uns Colin einladen und dann nach Brad schauen. Ich möchte wissen, wie es ihm geht.", sagte er dann und stiefelte los.

"Wo ist er denn?", fragte Ottie, die sich wieder aufrappete,"wo genau müssen wir denn hin?" Sie sah sich um. Viel war nicht los hier draußen am Samstag Morgen.. aber doch ein wenig!

"Geradeaus und dann müsste es laut Plan das nächste Gebäude sein. Und dann müssen wir uns durchfragen, so genau ist das Pendel nie.", meinte Ben und bahnte sich einen Weg durch die Schneemassen während er nach Colin Ausschau hielt. Vielleicht baute der auch einen Schneemann.

Ottie hatte viel zu viel Spaß mit ihren Gummiestiefel durch den tiefen Schnee zu stampfen und nicht die geräumten Wege zu benetzen, "wurde heute morgen wohl geschoben oder sind die Wege magisch behandelt?"