Rollenspiel

"Rot mag ich auch noch, aber blau gefällt mir mehr. Es hat etwas Sanftes und Beruhigendes.", teilte Ben mit warum gerade blau seine Lieblingsfarbe war. Ben sah Emerick an und verbiss sich ein Grinsen. "Ottie und ich sind befreundet. Wir sehen uns öfters an, weißt du. Da gibt es kein Geheimnis, sie war einfach nur am Spinnen. Ottie halt. Basketball mag ich, ist ein cooler Sport."

"Eine Freundin hat es mal sehr intensiv gespielt, ich kam quasie gar nicht drum herum. War sehr entspannt  nach den seminaren noch auf den sportplatz zu gehen und einfach eine runde zu schwitzen", erzählte Emerick und musste bei der Erinnerung grinsen.

"Es gab einen Basketballplatz bei uns um die Ecke. Da konnte man immer sehr gut testen wer nur große Sprüche geklopft hat und wer wirklich was drauf hatte. Meine Cousine hat mich dann einmal in einen richtigen Verein mitgenommen, aber ich war nie im Team."

"Ich war auch nie beeindruckt von unserer Studienmannschaft, ich war ab und an mal mit, aber grundsätzlich hab ich mich ehr nach deren Training mit ein paar getroffen", erzählte Emerick, "wo hast du gewohnt, bevor du her kamst?"

"Ich hatte nie die Zeit um in einem Team zu sein und dann kamen andere Dinge dazwischen, die mir wichtiger waren. Das Übliche, du kennst das. Ich? San Francisco. Der Plan war ja eigentlich an einer normalen Uni zu studieren und dann kam Steria und Clark. "

"Ich glaub so geht es uns allen.. Das Leben geht voran und man plant und dann kommt die Steria und Clark...", Em nickte und verließ neben Ben die Brücke  "ich würde das Caffè dort an der Ecke vorschlagen, oder hast du andere Vorschläge "

"Steria und Clark, da konnte ich nicht nein sagen. Hier kann ich lernen wie ich meine Magie am Besten einsetzen kann. Es ist eine Riesenchance für mich und die werde ich nicht aussschlagen." Ben nickte. "Bin einverstanden."

"Steria Clark ist auch verdammt eindrucksvoll, die besten zauberer und Hexen unserer Zeit haben ihr gelernt oder leeren hier" , er war wirklich beeindurckt von der Uni und einigen seiner Kollegen. Meistens fühlte er sich nicht wie jemand der hier unterrichtete, immerhin war es nie sein wunsch gewesen.

"Ich habe von der Uni gehört, aber ich dachte nicht wirklich, dass so jemand wie ich es schaffen würde hier angenommen zu werden. Es ist stressig und eine große Verantwortung, aber es gibt einem auch viel....Das klang jetzt sehr gestelzt. Sorry."

Emerick öffnete die Tür zum Kaffee, "wir sollten uns für unsere Worte nicht entschuldigen müssen  wenn wir sie  doxh eigentlich ernst meinen" Er nickte zu einem kleinen Tisch  an der Fensterfront aber an der Wand, "lass uns da vorne hin"

Ben war sich da nicht ganz so sicher. Es gab doch recht vieles, für das er sich entschuldigen musste. "Das kann man so oder so sehen. Manchmal sagt man etwas und doch meint man es nur in dem Moment ernst. Eigentlich meint man es aber nicht, verstehst du?" fragte er, während er auf den Tisch zuging, den Emerick ausgesucht hatte.

"Ja verstehe ich" , gab Emerick zu, "aber generell meinst du es in diesem Fall ja nicht so, weißt nur, wie du mit Worten verletzen kannst", Emerick rutschte in die Ecke an der Wand um den Überblick zu behalten, "ich verstehe aber was du meinst"

"Das hat manchmal weniger etwas mit verletzen zu tun und mehr damit, dass man die Oberhand entweder gewinnen oder behalten muss. In manchen Situationen ist das entscheidend." Er setzte sich. "Aber gut, dass du verstehst was ich meine."

Eine junge Frau kam zu ihnen an den Tisch:"was darf ich ihnen bringen?", fragte sie die beiden Herren. Emerick sah von Ben zur Kellnerin und wieder zurück, "für mich einen Milchkaffee"

"Cappuccino, bitte.", bestellte Ben für sich und lächelte sie an. "Wirklich sehr freundlich hier. Ich verstehe, warum du das Café ausgesucht hast.", meinte er als die Kellnerin dann wieder ging um ihre Getränke zu bereiten.

"Es ist vor allem nah am Campus"  meinte Emerick achselzuckend. Die Kellnerin versuchte, wie jedes mal noch einen Blick von Emerick zu erhaschen, doch er merkte nicht einmal, dass es die selbe Bedienung war, die er sonst immer hatte. Die Kellnerin erwidert also Bens lächeln und machte sich mit ihrer Bestellung auf den Weg.

Ben schmunzelte. "Schnelle Kaffeezufuhr, das kenn ich. So ging es mir auch, nachdem ich nach San Francisco gezogen bin. Ich brauchte schnell viel Kaffee, sonst hätte ich das ganze Pensum, was ich hatte, gar nicht geschafft. Was red ich? Ich brauch immer noch viel Kaffee." Er grinste über die Kellnerin, sagte aber nichts.

"San Francisco?"  fragte Emerick nach. Zwar hatte er Bens Akte überflogen, wie jeder im Kollegium, nach dem die Dekanin entschieden hatte, jemanden mit seiner Familiengeschichte aufzunehmen, aber wirklich genau gelesen hatte er sie nicht... Sein Kopf war mit etwas anderem beschäftigt gewesen und früher hatte er sich immer lieber selbst ein Bild von den Menschen gemacht.

"Ich bin dahin gezogen, nachdem ich mit der High School fertig war. Lieblingsstadt meiner Cousine.", erklärte Ben. Er fragte sich wie viel Emerick über ihn und seine Familie wusste. Wer sich ein wenig eingehender mit Magie beschäftigte, bei dem klingelten bei dem Namen Finley alle Alarmglocken.

"Aus einem ähnlichen Grund bin ich damals nach London, nur das ich hier geblieben bin", meinte Emerick lächelnd, "Warum bist du nicht in San Francisco geblieben?", fragte er nach. Die junge Kellnerin kam schon wieder und nahm die bestellten Kaffees von ihrem Tablet und stellte zwei Gläser Wasser neben sie.

"Weil ich hier angenommen wurde. San Francisco war mein einziger Plan und dann habe ich von der Uni hier gehört. Ich habe nicht wirklich damit gerechnet angenommen zu werden, aber hey, hier bin ich." Ben sah in seinen Kaffee und zog ihn näher zu sich. "Sagen wir es so, die Uni ist meine Chance, vielleicht sogar meine letzte Chance."

Emerick lächelte Ben an, nickte langsam. Er kannte das Gefühl, aber in Bens Alter, also vor ein paar Jahren hatte er noch gedacht, dass ihm die Welt offen stehen würde. Er hatte seine Zukunft in der Forschung gesehen, nur er und Pflanzen einen halben Tag in einem labor. Doch heute konnte er die meisten Pflanzen nicht mal mehr anfassen, ohne sie welken zu lassen.

"Dinge ändern sich manchmal in einem einzigen Augenblick. Und dann ist alles anders." Davon konnte er ein Lied singen. Seine Cousine hatte ihn immer unterstützt, hatte ihm geholfen gut zu werden, und dann plötzlich war sie nicht mehr da gewesen. Es tat immer noch weh darüber nachzudenken, dass sie nur gestorben war, weil sie ihm geholfen hatte. Im Grunde war er Schuld und das war etwas, womit er sein Leben lang leben musste.

"Du klingst, als würdest du genau wissen wovon du sprichst", Emerick nahm seinen Kaffee. Er hatte es extra nicht als Frage formuliert, Ben musste dazu nichts sagen, wenn er nicht wollte, immerhin erzählte er ja selbst nichts von dem, was dringend mal ausgesprochen werden musste. Wenigstens darin hatte er sich nicht verändert, was reden anging war er immer verkorkst gewesen.

Ben sah von seinem Kaffee auf und studierte Emericks Züge nachdenklich. "Emerick, was genau weißt du von mir?", wollte er dann plötzlich wissen. Was genau stand in seiner Akte und wir weit hatte man davon Kenntnis was vorher gewesen war?