Rollenspiel

Auf Emericks Züge schlich sich ein sanftes Lächeln, "nein, ich denk nicht, dass du schwach bist, ich wollte dir nur klar machen, dass du hier generell nicht mit Schrammen und Blut bezahlen musst". Er trank noch etwas von dem Wein, "ich würde es sehr schade finden, wenn du schnell aufgeben würdest"
Diesmal ließ Ottie sich beiseite schieben und sah Colin nur stumm zu. "So, ich werd mich dann jetzt dann mal auf machen", meinte Rafael schließlich und nahm seine Jacke von der Garderoben im Flur, "bis morgen, Otts, und schön dich kennen gelernt zu haben, Colin"

Ben nippte an seinem Wasser und sah sich um. "Danke.", murmelte er leise. "Aber tu ich wirklich nicht, keine Angst. Habe ich noch nie, deshalb bin ich hier." ER nickte und dann schließlich sah er wieder zu Emerick. "Aber lassen wir das."
"Bis dann.", rief Colin, was jedoch recht gedrückt klang, da er mit dem Kopf im Kühlschrank steckte und alles herum räumte um etwas Annehmbares zu finden. Immer wieder murmelte er "Ah" und "Oh" und "Könnte klappen."

Emerick nickte nur, er würde ben kein Thema aufzwingen, wenn dieser es nicht wollte. Er hätte gern ein tiefer gehendes Gespräch mit Ben geführt wusste aber nicht, wie weit er gehen durfte.
Rafael zwinkerte Ottie zu, als er an der Küche vorbei ging und dann hörte man die Tür ins Schloss fallen. Ottie entließ die Luft geräuschvoll aus ihren Lungen und sah dann wieder zu Colin, der in ihren Küchenschränken steckte.

Ben lehnte sich etwas zurück und seufzte. "Die Akte...sie ist ziemlich zahm. Das ist verwunderlich. Mir war nicht klar, dass ich bei meiner Bewerbung so gelogen habe." Er hatte das Gefühl Emerick würde ihn verstehen. Keine Ahnung warum, es war einfach so. Also redete er.
Colin schob ein paar Sachen auf die Arbeitsplatte und fing Otties Blick auf. "Was?", fragte er verunsichert. "Stimmt etwas nicht?"

Emerick gab einen belustigten Laut von sich, "Vielleicht sollte ich sie mir doch einmal durchlesen", überlegte er laut, "womit hast du gelogen?"
"Nein, alles gut",  Ottie lächelte Colin an, "ich find das hier gerade nur sehr schön...", gab sie dann doch auch noch zu.

"Was denkst du?", fragte Ben interessiert. "Vielleicht verrate ich dir ja, ob du richtig liegst oder nicht?", lud er Emerick zu einer kleinen Herausforderung ein.
Colin schob seine Brille zurecht. "Was das? Dass ich deine Schränke ausmiste?" Er versuchte einen Witz, wurde aber zeitgleich rot.

Emerick überlegte einen Moment, musterte Ben dabei, "ich kann dich nur schlecht einschätzen", meinte er ehrlich, "und jetzt 'deine Familie' zu sagen, wäre denke ich zu grob gefasst! Aber ich glaube, dass du ziemlich viel verschweigst was dich betrifft"
"Das war auch mal wieder bitter nötig", nahm Ottie das Angebot der Ausrede einfach gerne an un grinste, "hast du gesehen, wie es da drin aussieht?"

Ben hielt Emericks Blick stand. "Das habe ich auch so noch nicht gehört, dass ich schwer einzuschätzen bin. Man lernt nie aus, auch über sich nicht. Aber ja, eventuell hast du Recht. Eventuell habe ich das tatsächlich."
Colin verdrehte seine Augen. "Spinnerin. Erst dein persönlicher Koch, jetzt dein Hausmädchen?"

"Wahrscheinlich weil du den Menschen noch nie so viel verheimlichen musstest", stellte Emerick die Vermutung, "noch nie so dringend gemocht werden wolltest" Emerick hoffte sich nicht zu sehr aus dem Fenster zu lehnen, aber Ben hatte ihn aufgefordert seine Gedanken mit ihm zu teilen.
"Du hast dich selbst degradiert"  grinste Ottie nur und stand auf um zu schauen was Colin so ausgegraben hatte, "was gefunden?"

Teilweise hatte Emerick Recht, ja. "Gemocht werden ja, das mit dem Verheimlichen...eher nicht." Er schüttelte den Kopf. "Aber das würde zu kompliziert werden, wenn ich es auch nur versuche darzulegen. Schätze, man muss das erlebt haben."
"Habe ich nicht, ich habe festgestellt.", sagte Colin. "Ja! Ich kann Pizza-Suppe machen. Und eventuell reicht es für kleine Sandwichhäppchen."

"Wenn du es irgendwann möchtest", Emerick hielt mitten im Satz inne. Es war albern, wieso sollte Ben ausgerechnet mit ihm reden wollen, "schon gut. Vergangenheit sollte vergangen bleiben." Sie hatten wohl alle etwas, was sie zwar ausmachte, aber am liebsten vergessen wäre und scheinbar hatte es meistens mit der Familie zu tun.. Oder mit Expeditionen durchs Schattenreich.
"Die sind ja auch eigentlich nur zum trinken da...", meint Otti, "wäre halt nur schön noch überhaupt was anderes anbieten zu können  Ansonsten ist die Straße runter eine sehr gute Dönerbude!"

Ben sah Emerick an und ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. "Wenn ich es irgendwann möchte, könnte ich in Betracht ziehen mit dir zu reden? Ist es das, was du sagen wolltest?" , fragte er dann doch nach. Irgendwie verstand Emerick ihn; sie hatten beide diese Kameradschaft, die man nur mit Menschen hatte, die Ähnliches durchgemacht hatten.
"Döner geht immer. Häppchen aber auch." Colin zuckte die Achseln. "Wer trinkt, braucht was im Bauch."

"Genau das wollte ich gesagt haben"  schloss Emerick dann doch und sah zu Ben. Als dieser sein Lächeln sah, erwiderte er es. Es war gut zu wissen, dass Ben sein Angebot nicht zu aufdringlich fand, denn es war nicht neugierig gemeint.
Lilaia war die erste, die an der Brücke ankam und ihr machte der Blick auf die langen Straßen Londons Angst.
"Villeicht sollte ich die Regel aufstellen 'wer in meine Wohnung kotzt darf darin schlafen' aufstellen",  überlegte Ottie laut, grinste dabei aber.

"Gut. Sollte es mir jemals auf der Seele brennen und ich es nicht mehr ertragen können, komme ich eventuell zu dir.", sagte Ben und trank sein Wasser. "Danke für das Angebot."
Colin runzelte die Stirn. "Jetzt wird es wirklich eklig, meinst du nicht?"

Emerick nickte nur ubd lehnte sich zurück  Die Sonne verachwand gerade hinter den Hochhäusern Londons und warf ein rotes Licht über den Fluss, das sich auf der Wasseroberfläche spiegelte. "Die Dekanin war absolut nicht begeistert, das ich vorhin nicht gleich wieder rein gekommen bin!"
Brad zog Tris über den Campus, und redete auf ihn rin. Er war gespannt auf die Neue. 
"Ja ok, vielleicht hast du recht"  gab Ottie zu, "aber Raf bringt mich um, wenn jemand in sein Zimmer kotz.. Odet in die Küche .."

"War sie nicht?" Ben musste lachen. "Das wundert mich jetzt aber. Hat sie auch was gesagt, dass ich verschwunden bin?" Irgendwie war die Situation belustigend und doch nicht ganz so lustig, wenn die Dekanin wirklich sauer war.
"Dann kotzt keiner?", schlug Colin vor. "Ich meine, muss man doch nicht. Wasser trinken hilft."

"Das war ihr ziemliche egal.. Immerhin stand es euch Studenten frei ins Gewächshaus zu kommen.. Auch wenn ich die drei notieren werde, die der Einladung nicht nachgekommen sind", Em zuckte die Achseln, "aber sie momentan eh nicht gut auf mich zu sprechen. Ich halt das aus", er musste doch auch schmunzeln.
"Ok. Du bisst der Anti-Kotzbeauftragte"  verteilte Ottie gleich mal die Rolle, und mein privater Koch, dass sind doch tolle Rollen! "

"Tapferes Kerlchen.", neckte Ben ihn. "Trag es wie ein echter Mann, ein echter Held. Der Held vom Erdbeerfeld, das hat meine Cousine immer gesagt." Er grinste Emerick an.
"Ich freu mich total. Über das Erste nicht, das Zweite können wir noch einmal diskutieren. Wenn du nett zu mir bist."

Emerick lachte auf, "Der Held vom Erdbeerfeld, mhm?", fragte er belustigt, "ich könnte uns ein paar Erdbeeren wachsen lassen, noch würde der Boden schön rote, saftige Beeren schenken. Also nur wenn ich meinem Titel gerecht werden soll"
"Bist du Lilana?", fragte Brad laut und hüpfte vergnügt auf Lilaia zu. Sie drehte sich erschrocken um und zog verschreckt den Kopf ein.
"Ich bin... Was wäre mehr gelogen 'immer nett' oder 'nie nett',  fragte Ottie.

"Jetzt, wo du es angeboten hast: Oh ja! Erdbeeren sind was tolles. Ich kann dir ja auch ein entsprechendes Wappen basteln, was dich als eben jenen Helden auszeichnet.", bot er im Gegenzug an und kicherte.
"Du bist...ein Mittelding.", meinte Colin nachdenklich. "Ein gutes Mittelding, aber ein Mittelding. Das mag ich an dir so."

Emerick stand von seinem sessel auf und hockte sich neben das Blumenbeet, legte eine Hand auf die feuchte Erde und ließ ein paar üppige Erdbeerpflanzen wachsen, "mit Vanillepudding oder Joghurt?", fragte er vom Boden aus. Seine Zehen berührten ebenfalls die Erde und das brachte er zum Lächeln. Er liebte die Natur. "Wie würde mein wappen aussehen?"
Ottie strahlte Colin an. Sie fand toll, dass er sie scheinbar genau so mochte, wie sie war, robust und mit ihrem flapsigen Mundwerk, "Danke"

"Mit Sahne.", gab Ben zum Besten und bewegte die Hand um eine Sprühsahne herbei zu zaubern. In der anderen Hand hielt er zwei Glasschalen. "Du isst Erdbeeren mit Vanillepudding? Ernsthaft? Das hab ich noch nie gemacht. Man lernt nie aus, sieh mal an." Er überlegte. "Hm, zwei Erdbeeren, mit einer blauen Schleife. Im Hintergrund eine blaue Linie, umrahmt mit Silber, einmal diagonal über das Wappen."
Colin sah zu Ottie und lächelte schüchtern. "Nur ehrlich gemeint. Soll ich dir nun was kochen oder nicht?"

"Klar, mit warmen Vanillepudding, was besseres gibt es nicht", meinte Emerick lächelnd, "oder mit Schokosahne. Mit Schokosahne kann man eigentlich alles essen." Er nahm das Haarband von seinem Handgelenk und band sich einen schnell Dutt, damit seine Haare nicht ins Essen fielen. "Du magst blau, mhm?" "Ich brau jetzt akut nichts, aber für später kannst du gerne was kochen, wenn es dir nichts aus macht", meinte Otti lächelnd.

Ben beobachtete Emerick mit einem Lächeln. Er stellte die Gläser auf den Tisch und lehnte sich zurück. "Ich mag blaue sehr gerne, ja. Nicht nur ich, die Lieblingsdecke meines Hundes ist auch blau und sein Lieblingsstofftier auch."
Colin schmunzelte. "Dann mach ich's später."

"Du hast einen Hund?", Emerick zog überrascht eine Augenbrauen hoch und pflückte die Erdbeeren um sie in die Schüsseln zu packen, "wo ist er den ganzen Tag?"  fragte er. Auf so einem Studentenzimmer konnte man ja keinen Hund halten, der brauchte doch Auslauf.
Brad sah auf die Uhr, "so wir gehen jetzt einfach schon", meinte er zu den anderen Beiden. Lilaia sah die Brücke hinunter zur Schule und hoffte das Ben doch jetzt noch kam, da sie die beiden Jungs vor sich ja gar nicht kannte. Was hatte sie geritten überhaupt auf diese Party zuzusagen? Sie zog die Tasche mit dem Wein drin enger an sich, "Wisst ihr wohin wir müssen?" Brad legte der Blonden den Arm auf die Schulter und ging los, zog Tris an der Hand und Lilaia mit sich, "ja wissen wir, es ist auch nicht weit! Du warst noch nie in London, oder, Lili?", fragte Brad. Sie hatte den Kopf eingezogen und wurde rot, schüttelte den Kopf. 
"Das ist auch Plan!", meinte Ottie grinsend, komm wir gehen bei mir ins Zimmer, "du musst mir bei der Klamotten wahl helfen!"