Rollenspiel

Colin grinste Ben an und winkte ihm hinterher und Ben entschloss sich die Beiden einfach zu ignorieren und ging in die Richtung von Emericks Wohnung. Die dachten sich eh ihren (versauten) Teil...

Emerick war tatsächlich schon zuhause. Der Titanwurz war früher wieder verblüht als erwartet, also hatte er es sich vor knapp einer Stunde auf seiner kleinen Terasse bequem gemacht und las sich nun einige Hausarbeiten durch.
"Rafael wird noch zuhause sein.. Aber er ist mit meiner Sxhwester verabredet, von daher wird er in ca ner halben Stunde abhauen..."  erzählte Ottie unterdessen Colin.

Ben brauchte tatsächlich auch nicht lange, bis er am Hause von Emerick ankam und klopfte. Kurz sah er auf die Uhr. Es schien eine vernünftige Zeit zu sein und je früher er einen Blick in seine Akte werfen konnte, desto besser.
"Ich werde unauffällig sein. Bin ich immer.", versprach Colin.

Emerick hörte überrascht das Klopfen und eilte barfuß durch das Wohnzimmer zur Haustür und öffnete sie. Seine Haare waren offen, was sie auf dem Campus meist nicht waren und er lächelte leicht... Sogar ehrlich, "komm rein"

Ben war ein wenig überrascht über die Erscheinung seines Lehrers, doch dann musste er lächeln. "Danke. Bin ich zu früh? Ich wollte wirklich nicht stören oder so etwas. Wir sind nur mit dem Test durch und nachher treffe ich mich mit den anderen, da dachte ich jetzt ist der richtige Zeitpunkt."

"Nein, alles gut", beschwichtigte Emerick seinen Besuch, "ich war nur in die Hausarbeiten des vierten Semesters vertieft. Kommst du mit auf die Terasse?", er deutete zum Wohnzimmer. Die Akte lag bei den anderen Dokumenten draußen auf dem Tisch.

"Achso, dann ist ja gut." Ben lächelte wieder und nickte dann, bevor er Emerick auf die Terrasse folgte. "Schön hast du es hier. Draußen, in der Sonne, frische Luft. Wirklich angenehm." Sein Blick fiel auf die Akte und es juckte ihn in den Fingern sie zu nehmen.

Emerick kam nach Ben auf die Terasse. Sein Blick glitt einmal über den Fluss  über den man einen Super ausblick von hier hatte, und landete dann bei Ben. "Nimm sie ruhig"  meinte er mitbruhiger Stimme und setzte sich wieder auf einen der Gartensessel, zog ein Bein auf den Stuhl, "immerhin ist sie für dich hier!"

Da Emerick es ihm anbot, konnte Ben nicht mehr länger warten und griff nach der Akte. Sein Herz klopfte laut und er war überzeugt, dass Emerick es hören musste. Nach einem tiefen Atemzug schlug er sie endlich auf. Die ersten Seiten waren nur seine Daten, Geburtsdatum und so etwas, aber dann ging es los. Ben las sich durch, was dort geschrieben stand. Es war längst nicht das Schlimmste über seine Familie, entgegen seiner Befürchtungen.

"Willst du was trinken?", Em beobachtete Ben über sein Knie hinweg. Er hatte kurz versucht sich auf den aufsatz zu konzentrieren  der vor ihm auf dem Tisch lag, hatte aber schnell aufgegeben. Ben und seine Reaktion interessierte ihn gerade mehr. "Ich könnte dir einen guten Whiskey anbieten, Wein oder Wasser, je nachdem wie zufrieden du bist!"

Ben schüttelte nur den Kopf, zu abgelenkt von dem Geschriebenen vor ihm. "Vielleicht später, aber danke.", setzte er dennoch an und blätterte dann weiter. Das hier war ja fast wie eine gute Nacht-Geschichte. So zahm, jedenfalls im Gegensatz zu dem, was seine Familie - und teilweise leider auch er - angestellt hatten.

Emerick lehnte sich zurück und gab es nun gab es nun ganz auf, sich auf die Aufsätze zu konzentrieren, beobachtete lieber die Regungen in Bens Gesicht.
"Soo herin spatziert", flötete Ottie nachdem sie die Wohnung im fünften Stock, in einem Haus ohne Fahrstuhl, aufgeschlossen hatte. "Otti?", rief eine Stimme von innerhalb der Wohnung. "Mit Besuch, sogar!"

Ben klappte schließlich seine Akte zu, nachdem er sie fertig studiert hatte, und legte sie zurück auf den Tisch. "Das war interessant.", gab er zu. "Danke, dass du mir das ermöglicht hast."
Colin folgte Ottie und sah sich dann neugierig um. Er schaute nervös, als er die andere Stimme hörte, aber dann beruhigte er sich selbst mit dem Wissen, dass das nur Otties Mitbewohner war und keine Horde von Leuten.

"Du hättest auch ins Sekreteriat gehen und um Einsicht bitten können... Dann hättest du nur nicht ein so gemütliches Ambiente dabei genießen können", meinte Emerick lächelnd, "Zufrieden?"
"Oh Ottie hat Männerbesuch?", Rafael streckte seinen Kopf aus dem kleinen Bad. Er sah gut aus, das musste selbst Ottie zugeben, "wehe du erzählst meiner Schwester davon!"

Ben grinste kurz, dann zuckte er die Schultern. "Hätte schlimmer kommen können. Also ja, irgendwie schon. Zufrieden. Vielleicht auch erleichtert. Ich weiß noch nicht so genau."
Colin hörte sich das Geplänkel an und schrumpfte ein wenig in sich zusammen., Er hatte es nicht so mit Fremden. Dennoch hob er die Hand. "Ich bin Colin, ein Freund von Ottie."

"Also, kann ich dir jetzt was zutrinken anbieten oder nicht?", fragte Emerick ihn lächelnd. 
"Das ist ja unheimlich interessant"  Rafael kam aus dem Bad und hielt Colin seine Hand ihn,  "Rafa", stellte er sich vor, "bist du einer von diesen magischen Heinis?"  fragte er ihn dann.

"Ja, kannst du. Ein Wasser nehm ich gerne. Alkohol bekomm ich gleich noch genug."
Colin blinzelte und sah Rafael wie eine verhuschte Haselmaus an. "Du meinst ob ich zaubern kann? Ein bisschen."

Aus einem Fenster neben dem Wohnzimmer kam eine Ranke geschlängelt und stellte ein zweites Glas auf den mit Papieren vollbepackten Tisch. Em holte eine Wasserflasche unterm Tisch hervor und schenkte etwas ein, "bitte" Sich selbst schenkte er noch etwas Wein nach, den er ebenfalls unterm Tisch hervor holte, "Und du willst heute noch so richtig schön feiern? Heute war euer erster Test, richtig?"
"Ihr seid schräg", doch bei den Worten strahlte Rafael Colin nur an, wandte sich dann wieder an Ottie. Er würde nichts sagen, weder über die Magie, noch über ihre Freude. Ottie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte, auch wenn er mit ihrer Schwester befreundet war. "Ich komm erst morgen wieder, also, ihr dürft euch meinetwegen in meinem Zimmer breit machen, aber räum danach wieder auf!"

Ben sah sich das Schauspiel amüsiert an und grinste. "Ein bisschen Dampf ablassen, ja. Die Anderen wollen sich scheinbar betrinken, ich bin mir nicht nicht so sicher." Er nickte und fuhr sich durchs blonde Haar. "Ja. Mal schauen wie es geworden ist, ich habe absolut kein Gefühl. Kann gut sein, kann aber auch schlecht sein."
Colin runzelte die Stirn., Noch nie hatte ihn jemand schräg genannt und dabei so freudig gegrinst. Das war irgendwie seltsam und der Typ nannte sie schräg!

"Den ersten Test lassen sie eigentlich nur schreiben, damit ihr ein Gefühl für Prüfungssituationen bekommt. Er fließt nur in die Note ein, wenn es sich für eure Noten lohnt", meinte Emerick. In ihm brodelte der Schatten, wollte hervorkommen und die Situation übernehmen. Manchmal kam es Emerick vor, als wolle er üben  wie man sich in Situationen benahm. Er nippte an seinem Wein.
"Kannst du jetzt endlich abhauen?", fragte Ottie, griff nach Colins Arm und zog ihn zu der kleinen Küche, "ich hab gehofft, dass du weg bist wenn meine schrägen Freunde kommen!"

"Ja, das macht auch Sinn und ist nett, aber ich würde trotzdem gerne wissen wo ich stehe. Aber dieses Test war irgendwie doch so anders als ich erwartet hatte. Diese Magie, die hier vorherrscht, sich darein zu denken und sie auszuführen ist nicht immer ganz leicht." Er legte den Kopf leicht schief. "Verstehst du, was ich meine?"
Colin grinste verhalten und ließ sich von Ottie ziehen wie es ihr gerade passte. "So, womit fangen wir an?", fragte er dann in der Küche und klatschte in die Hände.

"Ihr bekommt ihn nächste Stunde ausgewertet wieder.. Das ist allerdings auch ein Privileg des ersten Tests, bei allen anderen bekommt ihr nur das Ergebnis", es war schön sich einfach mal ganz unbefangen zu unterhalten, auch wenn er sich manchmal nicht ganz sicher war, ob er das Gespräch alleine führte...
"Wir verbraten die Reste, wir haben boch Toast, das muss jetzt eh weg, sonst kann man das nicht essen und Rafi ist es eh nicht", fing Ottie an zu erzählen und kramte in den Schränken. "Meine Hauptnahrungsmittel sind eben nicht Zigaretten und Kaffee", statt sich weiter fertig zu machen stand Rafael mit verschränkten Armen im Türrahmen. "Boah verschwinde!", rief Ottie aus und knallte das Päckchen Toast auf den Tisch. "Das schimmelt!"

"Gut zu wissen. Solange das Ergebnis einigermaßen nachvollziehbar ist. Von früher kenne ich es nur mit: Du hast versagt. Das bringt dir absolut gar nichts, denn hinterher bist du genau so schlau wie vorher, du gast nur ein paar Schrammen mehr. Und Blut, Schweiß und Tränen geopfert.", brummte Ben. Er teilte so etwas eigentlich nicht, aus Angst dass man dann heraus fand wer er wirklich war und nicht wer er vorgab zu sein.
"Braten krieg ich gerade noch so hin. Man gebe mir eine Pfanne und etwas Öl." Colin stiefelte zum Waschbecken und wusch sich die Hände. "Na, ihr geht ja nett miteinander um."

"Wenn du etwas absolut nicht nachvollziehen kannst, kannst du immer noch in die Sprchstunde gehen" Em lächelte schwach, lehnte aich etwas vor, "Aber ich verspreche dir, du wirst auch hier eine Menge Schweiß und Tränen opfern!"
"Wir haben aber nichts zu braten im Haus",  verkündete Rafael amüsiert, "willkommen in einem Haushalt mit Otti" "Wir könnten Pizza machen"  schlug Ottie vor und ignorierte Rafael einfach.

"Was ist mit dem Blut?", fragte Ben ein wenig skeptisch, grinste dann aber doch. "Denkst du, ich bin ein Schwächling? Ich kann einiges ab und hab schon einiges erlebt. So leicht gebe ich nicht auf und so leicht wird man mich auch nicht los."
Colin sah etwas bedröppelt aus. "Oh." Er trat an Ottie heran und schob sie sanft vom Kühlschrank weg. "Lass mich mal sehen. Wenn ich eines gelernt habe, dann aus Resten im Kühlschrank was zaubern."