Rollenspiel

Ottie mochte merkwürdig und schüchtern ignorierte sie nur zu gerne, also nahm sie das ganze mit einem strahlen im Gesicht, "Oh ja, gerne. Wenn das keine Umstände macht!" Tris sah zu Brad und begegnete dessen amüsiertem Lächeln. Gri legte eine Pfote auf Brads weißes Bettzeug.
Emerick sagte nichts, er sah Ben einfach nur bemittleidenswert an, von dem Mann, der seine Fassade so gut unter Kontrolle halten konnte, war gerade nicht ein Stück anwesend. "Ok", hauchte er beinahe und versuchte krampfhaft nicht an Ben vorbei zu stürmen um zurück zu Brad zu gelangen.

"Absolut nicht." Colin wurde rot und seine Wangen brannten. Er konzentrierte sich lieber weiter darauf aufzuräumen und sich ein wenig abzureagieren. Das würde eine eine interessante Nacht werden. Aber er stand zu seinem Wort, auch wenn er immer noch befürchtete Ottie hielt ihn für merkwürdig.
"Hör zu. Ich weiß dass es nicht einfach ist. Glaub mir, ich versteh dich wahrscheinlich besser als manch ein anderer. Aber du musst daran arbeiten. Mehr kann ich dir momentan leider auch nicht sagen." Ben zog die Schultern hoch.

"Du beist aber hier,, oder?", fragte Brad leise an Tris gewand und klopfte dann zweimal auf die Matratze neben sich, gri verstand sofort und sprang aufs bett, machte es sich bequem und zu Brads Überraschug nahm er weniger Platz ein als erwartet, er verschwand quasi in sich selbst. "Na dann, lass uns aufbrechen!", Ottie schulterte ihre Tasche und sah zu Colin.
"Ich hab kein Problem damit mich zu entschuldigen!", platzte es dann aus Em raus, "aber ich hätte ein Problem damit, wenn ich auf seinen neuen Freund los gehe und das Ding in mir lässt mich an nichts anderes mehr denken, als diesen Wolf in Stücke zu zerreißen! Wortwörtlich!" Emericks Schultern sackten in sich zusammen nach dem er dies losgeworden war, aber er fühlte sich nicht ein bisschen besser, jetzt wo es raus war.

Colin nickte und schnappte sich seine Sachen. "Wir kommen morgen wieder vorbei, ja? Ruh dich aus Brad. Und du dich auch, Tristan." Er hob die Hand und winkte seinen Freunden mit einem kleinen Lächeln zu.
Ben starrte seinen Professor an. "Oh." machte er schließlich. "Ich verstehe. Du kämpfst also gegen das in dir. Glaub mir, auch das kann ich nur zu gut verstehen.", murmelte er. Das machte er immerhin auch. Er kämpfte gegen seine Herkunft.

"Bis morgen", Ottie hob die Hand und lächelte über das Bild, welches die drei abgaben.
Einen Moment sah Emerick Ben an, suchte irgendetwas, auch wenn er nicht wusste was. "Ich muss hier raus", meinte er schließlich, konnte sich aber nicht bewegen. Es war besser gewesen, als er einfach nur gegen Schmerzen hatte kämpfen müssen, es war zwar nicht schön gewesen, auch unaushaltbar, vor allem am ende... aber das gerade?

Colin winkte noch einmal, dann verließ er mit Ottie das Zimmer.
Ben legte Emerick beide Hände auf die Schultern. "Geh.", sagte er und schob ihn ein bisschen, versuchtes es zumindest. "Auch für dich war es anstrengend und du solltest nichts machen, was du noch mehr bereuen würdest. Lass uns gehen!" Bloß nicht noch mehr Drama.

Emerick ließ sich schieben und drehte sich schließlich um nicht mehr rückwärts gehen zu müssen. Als sie das Gebäude verließen wurde der Schatten in ihm immer leiser, auch wenn er ihn noch in sich spüren konnte. "Danke!"

"Hm. Nicht dafür. Wir alle haben unsere Dämonen.", brummte Ben und schob ihn weiter. Und manchmal wünschte man sich jemand würde einem mit seinen Dämonen helfen. Seine Cousine hatte das getan. Und dafür hatte sie mit ihrem Leben bezahlt. Er wurde still und schob Emerick weiter, konzentrierte sich darauf.

Emerick ließ aich schieben, ging mit Richtung zuhause, so musste er nicht selbst darüber nachdenken, was er jetzt tun sollte. Langsam fing Emerick an seinen Schatten wirklich zu hassen. Er wollte nicht schwach sein un gerade war er es nicht nur, er ließ es Ben auch so deutlich spüren.

Er ließ erst von Emerick ab, als sie bei seinem Professor zuhause angekommen waren. "Irgendwie war ich heut schon einmal hier." murmelte Ben und fuhr sich durchs Haar. "Wie auch immer, du solltest dich auch ausruhen. Das machen wir alle. Ich denke, ich seh dich dann in der Vorlesung?"

Das unscheinbare Gewächs neben den wenigen Treppenstufen öffnete seine Blütenköpfe und gelb fing schimmernd zu Leuchten. Emerick lächelte leicht. Emeruck hatte das Bedürfnis noch irgendwas zu Ben zu sagen, aber bedankt hatte er sich schon.. also viel ihm nichts ein. "Ja, wird wohl so sein!", außer das Dekanat entschloss sich doch noch ihn raus zu schmeißen!

Ben sah Emerick an, dann zuckte er die Schultern. "Mach keinen Blödsinn...Hat das schon einmal ein anderer Student zu seinem Professor gesagt? Ich bin mir wirklich nicht sicher. Er grinste Emerick an und sah sich dann das Gewächs an. "Du und die Pflanzen, das ist beeindruckend."

"Nein, bestimmt noch nie in der langen Geschichte der Studenten und Dozenten. Meinen Professor habe ich noch nicht", meinte Emerick und musste nun doch grinsen. Gut wenn das Gegenüber lockerer war als man selbst.
Als Ben die Sprache auf den gelben Salomonssigel brachte wurde sein Grinsen zu einem Lächeln, "das macht er wegen dir.. Mich mag er momentan nicht wirklich"

Ben grinste ob Emericks Antwort und sah dann auf die Pflanze. "Echt? Wieso?" fragte er dann verwirrt nach. So gut kannte er sich mit Pflanzen auch wieder nicht aus. "Meine Cousine hatte mal einen Bonsai. Den hab ich jetzt und dem geht es gut. Aber der reagiert nicht wirklich auf mich."

"Er hat ein intelligenten Erkennungsspeicher, er kann Energien erkennen und je nach dem was dies für Energien sind, ändert spiegelt er sie mit unterachiedlich farbigem Licht", Emerick hockte sich neben die Treppe und strich sanft über die Trötenköpfigen Blüten und sofort schloss sich diese Blüte wieder.

"Also ist meine Energie gelb? Was bedeutete gelb? Sonnenschein?" Ben versuchte ja optimistisch zu sein, aber ein Sonnenschein war er nun nicht. Deshalb interessierte ihn die Antwort. "Praktisch um zu erkennen ob jemand etwas Böses im Schilde führt."

"Grundsätzlich ist gelb poaitiv, für eine genauere Bestimmung musst du den Salomomssigel wohl noch öfter deine Energie spiegeln lassen", mit einem traurigen Blick auf die Blume erhob sich Em wieder, "wenn du meinen Garten wieder zum leuchten bringst, darfst du gern öfter hier auftauchen!" im dämmerigen Licht sah Em nämlich noch andere Nachtblüher blühen, die sich sonst vor ihm versteckten.

"Huh." Ben sah sich um. Er hatte keine Ahnung was er dazu sagen sollte. "Dass ich den Garten von jemandem zum Leuchten bringe hat mir auch noch keiner gesagt." gab er dann ehrlich zu und lachte. "Es sieht schön aus, aber ob ich es immer schaffen werde, dass sie leuchten? Na, ich weiß ja nicht." Er sah Emerick an. "Was passiert, wenn die Energie sich ändert. Leuchtete dann gar nichts mehr."

"Er mag eigentlich jede Energie, egal welcher Art. Nur der Schatten ernährt sich von meiner Energie, verdeckt sie, so das nicht mehr viel zum spiegeln übrig bleibt", meinte Emerick seuftzend. Viele der anderen Pflanzen blüten nicht mehr weil der Schatten sogar ihnen die Energie raubte und die ganz empfindlichen waren seinetwegen schon eingegangen, überlebten nicht mal eine Berührung oder konnten den verseuchten sauerstoff nicht verarbeiten.

"Schatten halt. Sie verzehren alles, oder so hab ich es zumindest gehört.", murmelte Ben. Er stellte sich das absolut nicht einfach vor mit einem Schatten zu leben. Brad hatte ja gezeigt, was passieren konnte. Er fragte sich wirklich wie Emerick das aushielt. "Kann man dagegen gar nichts machen?"

"Brad hat geholfen", gab Emerick leise zu, sah Ben dabei nicht an. Nach den Geschehnisse dieses Wochenendes war es ihm peinlich. Er hätte den jüngeren da nie mit rein ziehen dürfen. "Anfangs sollte er nur helfen, damit ich mich wieder auf eine andere Lösungsfinsung konzentrieren konnte... Aber es hat lange angehalten und ich dachte, wenn ich alle halbe jahre mal von Brad den Schmerz nehmen lasse..." er verstummte, beobachtete den Salomonsspiegel, der sich im Wind langsam wiegte, konnte Ben aber nicht ansehen, Brads Freund, seinen Student.

"Also war das quasi wie eine Droge. Du brauchtest immer mehr?" Ben versuchte das zu verstehen. "Und dann ist es schließlich eskaliert. Hast du denn...Hast du eine andere Lösung gefunden? Außer Brad zu benutzen? Ich meine, die Schatten sind nach wie vor mehr Mysterium als sie erforscht sind, aber konntest du etwas heraus finden? irgendwas?"

Emerick gab Ben keine Antwort auf eine dieser Fragen, drehte aber wenigstens wieder seinen Kopf in seine Richtung, "du solltest jetzt langsam auch nach Hause gehen, sonst sehe ich mich noch gezwungen dir einen Kaffee anzubieten, und ich denke ich habe in letzter Zeit so viele Grenzen überschritten, dass die Dekanin wahrscheinlich einen Herzanfall bekommen sollte, wenn ich das jetzt auch noch tue!" Sie redeten hier immer noch von Schatten, und nur weil Emerick gut war, durchbrach er nicht aufeinmal das ungeschriebene Gesetzt, das Schatten nicht zu besiegen waren.

Ben musste nun doch grinsen. "Vielleicht bekommt sie einen Herzinfarkt. Vielleicht auch nicht. Aber ich will das Glück mal lieber nicht herausfordern. Früher oder später mach ich noch genug Ärger." Er scherzte, sprach zugleich aber auch seine tiefstehendste Angst an: Dass ihn seine Vergangenheit, seine Herkunft einholen würde. Und dann hatte er ein wahnsinnig großes Problem, um es mal gelinde auszudrücken.

Emerick lächelte bei den Worten des Jüngeren. So kämpften sie alle mit ihren Dämonen. "Wenn du irgendwann doch einen Kaffe möchtest", er nickte lächelnd zu dem kleinen Haus hinter sich, "oder ein grünes Fleckchen zum verstecken"