Rollenspiel

Ben sah Emerick sehr amüsiert an. "Ich hätte mich tot gelacht.", gab er dann tatsächlich zu. "Aber ich bin auch ein gemeiner Mensch. Ich tu nur nett.", scherzte er auf seine eigenen Kosten und rührte dann wieder im Topf damit nichts anbrannte. "Neuseeland also. Sonst noch irgendwohin?"

"Ich lag auf einmal ohne Decke unter einem sehr stürmischen Portrait  in dem Moment fand ich das nicht zum lachen, aber jetzt wo Ben es so sah, musste er zugeben dass es tatsächlich sehr lustig gewesen war. Wenn Momo wüsste  dass gerade über ihn gelacht würde, würde er sicherlich rot anlaufen und diesen bösen Blick abfeuern. Nun musste auch Emerick lachen. "Es gibt noch einiges, was ich gerne sehen und erkunden würde  aber nichts mit gesonderter Priorität. Und du? Wo würdest du am liebsten hin?"

"Das macht das Ganze umso lustiger für Außenstehende.", gab Ben zu und lachte los. "Verzeih mir, aber das ist wirklich witzig. Warum habt ihr das Bild nicht einfach abgehangen oder zugedeckt, wenn es stürmisch wurde?" Er überlegte. "Ich würde gerne noch einmal nach Peru, da war ich schon einmal. Chile oder Costa Rica. Nicaragua. Das sind die Orte, die mich reizen. Ich mag einfach das Feeling, was in diesen Ländern herrscht und landschaftlich ist es toll."

"Ich hab es dann schließlich zugedeckt .. und mir Momos Decke genommen, aber diese Ideen haben einen Moment gedauert sich zu entwickeln", gab Emerick grinsend zu. "Ich glaube Landschaftlich konnte so ziemlich jedes Land reizen und fremde Kulturen sind immer interessant. Marokko ist ein Land, das ich gern boch einmal ausführlicher erkunden würde"

"Schlaues Kerlchen." Er grinste und tätschelte Emericks Schulter. "Ja, vielleicht. Meine Cousine und ich waren in Peru, am Machu Picchu, das war wirklich super. Schöne Erinnerungen an diesen wirklich schönen, aber auch anstrengenden Urlaub. Das verbinde ich damit, deshalb möchte ich wieder hin. Oh ja, das würde mich auch reizen."

"Machu Picchu, mh?"  machte Emerick und sah Ben an, "ja, das hat definitiv seinen Reiz", gab er dann zu. Das Essen hatte er mittlerweile total vergessen. "wieso war es anstrengend?"

"Ja, ich kann dir mal Bilder zeigen, das war wirklich cool." Er strahlte. "Wir sind gewandert und geklettert. Dann mussten wir uns auch an die Gepflogenheiten im Land anpassen. Sowas ist körperlich anstrengend, aber ich hätte nichts anders gemacht, weißt du? Es war ein Erlebnis." Wenn er an die Zeit dachte, leuchteten seine Augen und er strahlte wirklich. Damals hatte er seine Cousine noch gehabt und sie hatten wirklich Spaß gehabt.

Auch Emerick musste lächeln  als er Ben so glücklich und befreit sah. "Ja, die Bilder würde ich nur zu gerne sehen." Er selbst hatte das Bild von Neuseeland auch behalten, es war aber nach der Expedition bei seinem Umzug verschwunden.

"Ich bring sie mal mit, die Anderen wollen sie sicherlich auch sehen. Ich habe auch tolle Leute kennengelernt auf dieser Reise. Deswegen möchte ich noch einmal hin, um das noch einmal zu erleben." Es tat gut darüber zu sprechen, aber es machte auch ein bisschen wehmütig. Fernweh und so.

"Wenn sich keiner findet begleite ich dich irgendwann", meinte Emerick schließlich  "Außer du hast kein problem damit, da alleine hin zu fahren" Auf dem Herd zischte es bedrohlich.

"Ich fahre auch alleine, aber Begleitung ist immer schön. Ich nehme dich sehr gerne mit." Er lächelte Emerick an und vergas für einen Moment alles um sich herum. Jedenfalls bis er das Zischen hörte und zur Seite sprang. "Scheiße!" Und jetzt versuchte er zu retten was zu retten war.

Emerick erwiederte das Lächeln schwach und erschreckte sich  tierisch als die pfanne zischte. Er musste lachen als er den aufgeregten Ben sah, der versuchte zu retten, was zu retten war.

Ben fluchte weiter vor sich hin, während er den Topf vom Herd zog. Da war wahrscheinlich nichts mehr zu retten und es roch auch nicht gerade gut. "Fuck!" Und dann musste er doch lachen.

Emerick hielt sich am Tresen fest und schüttete lachend den Kopf. "Wir können irgendwo was essen gehen?"  brachte er amüsiert hervor. Das essen roch nicht mehr wirkliche essbar.

Ben hielt den Topf unter kaltes Wasser, damit das angebrannte Zeug einweichen konnte. "Das könnten wir machen. Und dann könnten wir zu mir. Buddha holen und einen Spaziergang machen. Wär das okay für dich?"

"Wir können Buddha auch mit nehmen und mit ihm wohin gehen, wo wir draußen essen können", machte Emerick den Gegenvorschlag und kippte noch ein bisschen Pril in den Topf, nur zur Sicherheit.

"Das würde ihm sicherlich gefallen. Er trifft gerne Menschen. Ich vermute er weiß, dass er süß aussieht, wenn er neben dem Tisch hockt und dann wird er gestreichelt. Cleveres Hündchen. Dann los, es ist nicht weit und ich hab Hunger."

Emerick schlüpfte auf dem Flur in seine Schlappen und steckte im Vorbeigehen seine Brieftasche ein, "dann mal los, der arme hat dich schon viel zu lang nicht mehr gesehen!"

"Für seine Verhältnisse bin ich immer unendlich weg. Er zählt nach." Ben schmunzelte bei dem Gedanken an seinen kleinen Goldie. Er liebte den Kleinen. "Du wirst ihn mögen, da bin ich sicher.", sagte er zuversichtlich und schlüfpte in seine Jacke.

"Wenn er mir nicht gerade zur Begrüßung ins Knie beißt  mag ich ihn ganz sicher", meinte Emerick beschwingt und zog hinter Ben die Tür ins Schloss, "so, ab hier musst du führen"

"Buddha beißt nicht." Ben schlug die linke Richtung ein. "Bitte mir folgen wenn du dich traust.", scherzte er. "Bist du sicher dass du mir soweit vertraust dich nicht irgendwo hin zu schleppen?"

"Ich hab mal einen Selbstverteidigungskurs für Anfänger gemacht, ich denke ich kann mich wehren, wenn es darauf ankommt", meinte Emerick und sah Ben dabei sehr ernst an.

Ben unterließ jeglichen Kommentar, ließ seine Augen aber einmal an Emerick auf- und abwandern. Ein spitzbübisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, doch er sagte immer noch nichts und ging weiter.

"Ok, will ich wirklich wissen was du denkst?"  fragte Emerick geschlagen, der die Blicke natürlich bemerkt hatte und nun neugierig war, was Ben dachte und noch mehr, warum er nichts sagte.

Bens Grinsen wurde nur noch spitzbübischer und er schüttelte den Kopf. "Nein, willst du nicht.", antwortete er hochamüsiert. "Angst zu haben brauchst du aber auch nicht."