Rollenspiel

"Jetzt will ich es aber wissen"  beharrte Em, der nur neugieriger wurde, als ihn Bens Worte tatsächlich beruhigten, "Und ein wenig Angst habe ich trotz alle dem!"

"Vor mir? Angst, mein ich jetzt. Keine Angst, ich bring dich schon nicht irgendwo hin um dich zu verscharren. Wär schade um den netten Anblick, den du bietest. Und über dich herfallen werd ich auch nicht."

"Ich weiß jetzt nicht ob ich dadurch jetzt beruhigt bin oder nicht", aber Emerick ließ offen was genau er jetzt damit meinte, "aber gut. Ich vertraue dir jetzt einfach mal"

Ben zwinkerte Emerick einfach nur zu und lief einfach weiter. So weit wohnten sie wirklich gar nicht auseinander, stellte er dabei fest. "Schon ne Idee, was du essen willst?"

Emerick schüttelte nur den Kopf und folgte Ben weiterhin. "Keine Ahnung, Pizza, italienisch, es gibt einen leckeren Thai hier in der Nähe. Such dir was aus. Ich brauch hauptsächlich irgendwas, was meinen Magen füllt!"

"Thai klingt doch absolut gut, findest du nicht. Meine Idee wäre noch Sushi, aber das füllt den Magen nicht so wie deine Vorschläge. Thai it is.", entschied Ben und nickte. "Sollten wir jemanden treffen, sagt niemand was wenn du mit deinem Studenten essen gehst?" Er wollte Emerick nicht noch mehr Schwierigkeiten machen als ohnehin schon.

"Wir sind hier in London, die Stadt ist gigantisch. Das Risiko ist sehr gering, das wir jemanden treffen, den das interessieren würde"  meinte Emerick. Davon mal abgesehen lag ihm sowieso nicht viel an diesem Job hier.

"Hm, stimmt auch wieder. Wollt nur sicher gehen. Du bist wegen mir schon aus dem Gewächshaus geflogen." Ben grinste zwar, meinte es aber ernst. Ihm lag etwas an Emerick und obwohl er nicht viel auf das Gerede der Leute gab, wollte er keinen Ärger bereiten. "Wir sind fast da."

"Sie hat sich damit ehr ins eigene Bein geschnitten. Als sie dann alleine den Pressetypen gegenüber stand, war sie ziemlich aufgeschmissen", erzählte Ben grinsend, "sollange sie niemand besseren im Kollegium hat, der sich mit Pflanzen auskennt, schmeißt sie mich leider nicht raus!"

Ben sah Emerick überrascht an. "Leider? Du willst, dass sie dich raussschmeißt? Das musst du mir genauer erklären. Ich dachte, du magst deinen Job." Jetzt war er wirklich verwundert.

"Ja. Jaa ich mag meinen job eigentlich. Ich mag nur die Umstände nicht, wie ich an diesen Job gekommen bin. Ich bin nicht hier, weil die Dekanin meine Fähigkeiten schätzt  sondern weil sie ein schlechtes Gewissen hatte oder so", erklärte Emerick sich, sah Ben dabei aber nicht an, "und es war nie mein Plan"

"Oh." Diese Erklärung hatte er nicht erwartet. "Was würdest du denn stattdessen machen? Was war dein Plan? Reisen und die Welt sehen? Heiraten und Kinder kriegen?", wollte er dann wissen. Wenn Emerick ihm das beantworten wollte, er wollte nicht drängeln.

"Ich wollte nach der Expedition meinen Magister machen und dann in die Forschung gehen. Aber seit dem ich aus den Schatten wieder hier bin kann ich meine Kräfte nur bedingt einsetzen, Magie an sich ist in großen Mengen nicht mehr möglich  Da hätte ich keinen Magister geschafft und erst Recht keine Forschung"

"Das tut mir Leid." Ben drückte sanft Emericks Schulter. "Vielleicht gibt es ja irgendwann einen Weg wie du deine Kräfte, die dir noch geblieben sind, so einsetzen kannst wie du es möchtest. Einen Mittelweg oder so. Und, auch wenn dir das überhaupt nicht hilft, du bist ein guter Professor."

Emerick musste bei den letzten Worten Bens lächeln und sah ihn nun wieder an, dankbar. "Das höre ich doch wirklich gerne", gab er zu... und eigentlich machte er diesen Job doch auch wirklich gern.

"Nur die Wahrheit." Ben zuckte die Schultern und lächelte sanft. Er mochte Emerick und er fand auch, dass man bei ihm etwas lernen konnte. Jetzt kamen sie aber erst einmal an seinem Wohnhaus an. "Da sind wir. Ich wohn in einem der oberen Stockwerke."

Emerick sah das Gebäude hinauf, "Soll ich mit rein kommen oder warte ich hier unten auf euch beide?", fragte Emerick und schob die Hände in die Hosentaschen.

"Komm ruhig mit rein, mich stört das nicht. Wir müssen aber laufen, der Fahrstuhl hängt." Ben war schon auf den ersten Stufen der Treppe nachdem er das Gebäude betreten hatte und führte Emerick in die oberen Etagen und zu seinem Zimmer.

Also folgte Emerick Ben erst ins Gebäude und schließlich die Treppe hinauf. "Ich mag Fahrstühle sowieso nicht sonderlich gerne", meinte Emerick nur und zuckte die Schultern.

"Dieser hier ist auch extrem eng, ich mag ihn absolut nicht. Und so bleib ich auch fit." Ben lachte und dann schloss er seine Zimmertür auf und trat ein. "Hey, Buddy.", grüßte er und man hörte das Trippeln von Buddhas Pfoten als er angerannt kam und schwanzwedelnd an Ben hochsprang. "Ja, ich hab dich auch vermisst." Ben streichelte seinen kleinen Welpen liebevoll und nahm ihn dann schließlich auf den Arm. "Emerick, das ist Buddha." Er küsste den Welpen aufs Köpfchen und der schmiegte sich an Ben und sah Emerick aus großen braunen Augen aufmerksam an.

Emerick betrachtete Ben von hinten, als dieser seine Tür auf schloss und folgte ihm schließlich, als Ben den quirligen Hund auf den Arm hob. "Hallo Kleiner. Schön dich kennen zu lernen"

Buddha streckte sich und schnüffelte an Emericks Hand, dann drehte er den Kopf und stupste seine Nase gegen Bens Kinn. Ben lachte. "Ja, wir gehen jetzt mit dir raus." Buddha wedelte wieder mit dem Schwanz und Ben kniete sich hin damit er von seinem Arm springen konnte und Ben die Leine holen konnte. "Also von uns aus können wir."

Emerick zog seine Hand zuruck, nachdem Buddha an ihr geschnüffelt hatte, "ich warte nur auf euch", meinte er lächelnd und verließ das Zimmer wieder auf den Flur, ging diesmal vor die Treppe hinunter.

Buddha lief neben Ben her, als dieser das Zimmer verließ und die Tür wieder abschloss. Er sah zu dem kleinen Golden Retriever, der glücklich die Stufen hinab hüpfte und Ben grinste. "Es ist so spät und du hast noch so viel Energie, na das kann ja was werden, Bud."

"Er wurde ja auch den halben Tag vernachlässigt, da kommt man ja gar nicht dazu Energie abzubauen", kommentierte Emerick das ganze von hinten und folgte den Beiden aus Bens Räumen und schließlich aus dem Gebäude