Rollenspiel

"Ja, das haben schon die alten Griechen und Römer gemacht.", sagte Benny mit einem Schulterzucken. "Kommt auf die Stellung der Sterne und Planeten an, glaube ich. Ich habe mich nie für Astronomie interessiert."

"Oh, ich werd mich dafür interessieren!", meinte Ottie begeistert, "kann man kurse dazu wählen?" "Ab dem Dritten Semester", kam es von hinter ihnen. Ottie fuhr heftig zusammen und drehte sich rum. Brad blieb locker, "was kann ich für sie tun, Professor?" Emerick Rose stand hinter ihnen.

Ben zuckte zusammen als er die unerwartete Stimme hörte. Colin sah den Professor an, hatte aber keinen wirklichen Bezug zu ihm. Auch wenn er die Nase krauste und sich fragte was der Typ an sich hatte, dass er so jung schon professor war. "Hallo, Professor.", murmelte Benny.

"Mr. Simpson, ich bräuchte sie kurz", meinte Emerick leise und sah nur Brad dabei an. Er sah nicht gut aus, drückte seinen linken Arm an seinen Körper und sah abgespannt aus. Ottie sah fragend von Brad zu Benny, als könnte er ihr das erklären.

Ben zuckte nur unmerklich die Schultern als Ottie ihn ansah. Er hatte absolut keine Ahnung was los war, aber er würde bestimmt auch nicht frage. Sein Professor jagte ihm gehörig Respekt ein. Coling schaute auch fragend, sagte aber auch nichts und trat nur zur Seite.

"Klar.. bin gleich wieder da", meinte Brad zu den anderen dreien und ging dann mit Emerick. Dieser nickte den anderen nun doch zu und entfernte sich mit Brad. "Was zur...?", fragte Ottie entgeistert.

"Psst!", meinte Ben. Was auch immer der professor mit Brad zu tun hatte, es war deren Sache. ER wollte sich da lieber nicht einmischen. "Du bist gerade mal einen Tag hier. Zieh jetzt bloß keine voreiligen Schlüsse!"

"Ich weiß jetzt nicht was du mit voreilige Schlüsse meinst, aber rein theoretisch, was sind denn deine voreiligen Schlüsse?", und wie Ottie sich ihren Teil da bei denken wollte. Dafür war es einfach zu interessant, "glaubt ihr, Tris weiß davon?", sie wedelte in die Richtung, in die die Beiden verschwunden sind.

"Du weißt doch gar nicht, ob sie vögeln.", sagte ben kategorisch. "Könnten auch einfahc nur reden. Oder er verkauft dem Prof etwas. Drogen, Kräuter, was weiß denn ich? Vielleicht erpresst er den Prof auch?" "Himmel, wo kommst du denn her, das du direkt daran denkst?", fragte Colin.

Ottie grinste Benny breit an, "ich dachte du möchtest keine voreiligen Schlüsse ziehen!", sie detschte sich an Benny, "die Drogen Geschichte find ich auch gut, vielleicht vögeln sie halt zusätzlich noch!" Ottie hatte Spaß, das war definitiv die Verwandtschaft zu ihrer schwester.

"Ich sagte dir ja auch nur, was du nicht denken sollst.", sagte Benny und zu Colin meinte er "Ich bin in einer komischen Gegend aufgewachsen, okay?" Er zuckte die Schultern. "Vielleicht ist der Eine der Zuhälter des Anderen. Oder einer hat einen Daddy-Fetisch oder sowas."

"Uh bitte lass uns spekulieren der Zuhälter oder werd der mit Daddy-komplex ist!", Ottie hatte definitiv zu viel Spaß an der Sache. "Stell dir einfach nur mal ganz kurz vor Brad wäre der Zuhälter unseres sexy Profs!"

"Das will ich mir nicht vorstellen.", sagte Benny. "Und so sexy ist er auch nicht.", setzte er dann noch hinzu. Colin nuschelte ein "Bisschen abgedreht, was?" in seinen nichtvorhanden Bart. Benny lachte. "Du hast zuviel Fantasie, Ottie."

Ottie legte Colin einen Arm um die Schulter, "oh glaub mir, er ist sexy! Der Hintern und das zöpfchen sind schon.. mhm!", sie sah zu Benny, "stimmts, Benny! Und die meisten Ideen kamen von dir, ich hab nur mehr Spaß dran"

"Ist er nicht.", sagte Benny. "Er ist ganz okay, gutaussehend, aber nicht sexy. Und ja, das sind zwei verschiedene Dinge, Ottie.", sagte er befor sie überhaupt etwas sagen konnte. "Also lass dir nichts einreden, Colin. Und du sei leise!"

Ottie versuchte zweimal dazwischen zu reden, und dadrin war sie eigentlich sehr gut. Aber Benny war auch nicht schlecht. "In der Diskussion ist das letzte Wort noch nicht gesprochen!" Brad kam wieder auf sie zu.

"Ich wusste irgendwie, dass du das sagen würdest.", sagte Ben mit einem Grinsen und schüttelte den Kopf. Das hatte er tatsächlich erwartete. Jetzt bemühte er sich Brad nicht allzu erwatungsfroh und neugierig anzusehen.

Ottie hingegen gab sich keine Mühe, "was war das denn gerade?", platzte es aus ihr heraus, als Brad wieder bei ihnen ankam. Brad sah sie an und verdrehte die Augen, "will ich wissen was ihr denkt?", denn auch Bennys Unschuldsmiene war nicht sonderlich überzeugend.

Bei Brad und Emerick:

„Dir ist klar, was sie denken werden", Bradley folgte Emerick  durch die Dunkelheit. Abseits der Mensa, in der die Party stattfand, war es dunkel. Die Laternen schwebten zwar als leuchtende Punkte zwischen den Bäumen, aber Eemericks Anwesenheit sog all das Licht in sich auf. Die dunkle Aura, die von ihm aus ging,  war stärker als zuvor. Sie flöste Brad gehörig Respekt ein und er wusste, dass sie selbst Tris die Nackenhaare zu Berge stehen ließ.
Emerick reagierte gar nicht, ging stur weiter und verschwand schließlich zwischen zwei unbeleuchteten Bäumen. Wenn selbst jemand wie Tristan, den wirklich nicht mehr viel verunsichern konnte, die Dunkelheit um Em nicht geheuer war, wie musste es ihm persönlich erst gehen? Der Gedanke bestärkte Brad  immer wieder aufs Neue Emerick doch zu folgen, auch wenn sich seine neuen Freunde wahrscheinlich gerade das Maul zerissen. Wie sah das denn auch aus.
Emerick drehte sich zu ihm herum, seine Augen waren eingefallen, sein Arm an seinen Körper gepresst und seine Haare nur fahrig im Nacken zusammen gebunden… er hatte Schmerzen und der Schimmer in seinen Augen erzählte Brad auch von der Angst, die Emerick haben musste. „Wird es schlimmer?“, fragte Brad in die Stille hinein. Mittlerweile wusste er, wie schwer es seinem Gegenüber fiel nach Hilfe zu fragen und das er jetzt so öffentlich zu ihm kam, nicht darauf achtete, wer es alles mitbekommen könnte… nicht auszudenken wenn die Dekanin sie sah… Emerick antwortete nicht, kniff nur die Lippen enger zusammen. „Em…“, Brad machte einen Schritt auf den Anderen zu, berührte leicht seinen Unterarm. Emerick zuckte, „ ich kann dir nicht wirklich helfen“ Bevor er Brad direkt ansehen konnte, schloss er noch einmal die Augen. Als ihre Blicke sich dann doch begegneten, sah Brad den dunklen Schleier, in den sonst so hellen Augen. Es lief ihm kalt den Rücken herunter, „du brauchst richtige Hilfe!“ „Ich brauch dich!“, Emericks Stimme klang nicht so, als würde er Wiederstand zulassen, aber das leichte kratzen, der dunkle Schimmer in den Augen und die tiefen Ringe darunter sprachen von Unsicherheit, wahrscheinlich sogar von Angst. Ems Worte jagten Brad einen Schauer über den Rücken. Obwohl, es waren weniger die Worte, als die Intensität, mit der sie gesprochen wurden.
„Zieh die Jacke aus“, das war der Anstoß, den Brad gebraucht hatte, “mit wird es schwer“ Es wurde sowieso von Mal zu Mal schwerer. Aus Emericks Lungen entwich die Luft, als hätte er sie vorher angehalten. Waren seine Sorgen wirklich so groß gewesen, dass er, Brad, ihm nicht helfen würde?
Emerick schälte sich aus seiner schwarzen Jeansjacke. Da Brad sich das leidende Bild nicht länge anschauen konnte, machte er noch einen Schritt vor, „ich helf dir", murmelte er und holte den schmerzenden Arm aus der Jacke. Em biss die Zähne zusammen, gab aber keinen Mucks von sich. Angesichts der Schmerzen, entschied Brad auch noch Emerick linken Arm von dem dünnen Pullover darunter zu befreien, auch dass ließ Em mit sich machen. „Vor dir, hab ich noch nie einen Professor von mir ausgezogen", scherzte Brad angespannt. Der Witz kam nicht an.
Wieder legte Brad seine Finger auf Emericks linkem Unterarm ab, wieder zuckte dieser, doch diesmal umschloss Brad mit beiden Händen und festem Griff den Arm. Er schloss die Augen, konzentrierte sich, eigentlich war er hier drin sehr gut, doch Em erforderte höchste Konzentration. Seine Schmerzen gingen so tief. So tief, dass sie auf Brad über schwappten, als dieser eine Verbindung zwischen ihm und Em aufbaute. Brad fuhr zusammen. Der Schmerz war dumpf, kaum auszuhalten und floss ungehindert durch seine Finger in seine Arme. Er merkte gar nicht, wie er leise aufstöhnte. So doll war es vorher noch nicht gewesen. Zumindest redete Brad sich das ein. Es tat jedes Mal weh und das zu wissen bereitete einen nicht mehr darauf vor!
Mit all der Konzentration, die gemindert durch den schon getrunkenen Alkohol mehr Zeit forderte, schaffte er es, den Schmerz in Emericks Körper zurück zu schieben. Diesmal gab auch Em einen Schmerzenslaut von sich, immerhin war es jetzt kein geteiltes Leid mehr.
Brad konzentrierte sich auf das Gefühl, welches nun den Platz in seinem Arm einnahm. Ruhe. Entspannung. Und versuchte dies dem Schmerz hinterher zu schicken. Er änderte Emericks Gefühle von dumpfem, pochendem Schmerz, in nichts. In schmerzloses sein. Das es klappte merkte er an den Muskeln, die unter seinen Fingern an Spannung verloren und an den Fingern, die sich nun nicht mehr in seine Schulter krallten.
Er hatte es geschafft. Brad hatte Emericks Schmerz erfolgreich über spielt. Er war nicht weg. Brad war kein Heiler… er war noch da, nur Emericks Gehirn wurde vorgegaukelt etwas anderes zu fühlen. Es würde halten, zumindest für eine bestimmte Zeit, dann würde das brüchige Pflaster einreißen. Und das Pflaster hielt von Mal zu Mal kürzer.
Das hätte Brad Emerick auch gerne gesagt, doch er bekam keinen Ton raus. Diesmal war er es, der sich an Ems Arm festklammerte. Er hatte viel mehr Energie gebraucht, als er erwartet hatte. Seine Lungen füllten sich auf einmal wieder mit Luft, wie die eines Ertrinkenem. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass er die Luft angehalten hatte. „Gehts", Ems Stimme klang wieder kraftvoller, nicht mehr krächzend und als Brad auf sah, war auch der dunkle Schleier in seinen Augen weg. Er nickte.
Emerick fuhr Brad durch seine dunklen Locken, „Danke!“ Oh ja, Körperkontakt war gut. Aber Em war nicht der, von dem Brad das jetzt brauchte, doch Tris stand hinter der Bar und das würde er die nächsten Stunden auch noch weiterhin tun… „Ich wird das nicht viel länger schaffen..“, meinte Brad leise.
Emerick zog seine Hand zurück, „ich brauch dich, Brad", seine Worte waren scharf, aber Brad hörte auch die Verzweiflung darin. „Es wäre beinahe auf mich über gekippt“, Brad sah Em von unten an, hielt sich immer noch an dessen Arm fest, „wenn wir es Beide haben, hilf das niemandem! Du brauchst einen richtigen Arzt!“
Es war, als könnte Brad es noch immer fühlen. Wie unbarmherzige Tentakeln hatte die Dunkelheit sich seine Adern hoch gezogen, wollte in jeden Winkel seines Körpers vordringen, ihn nie wieder los lassen. Emerick musste dieses Gefühl  immer haben, an ihm musste es die ganze Zeit ziehen. Brad wollte das nicht, er wollte Em helfen, aber er war fast am Ende seiner Möglichkeiten!
„Ich meld mich!“, und mit diesen Worten ließ Emerick Brad stehen, sammelte seine Jacke vom Boden auf und ließ Brad in seiner Verzweiflung, in der Angst um einen unfreiwilligen Freund zurück.

Benny seufzte. "Du bist so dezent wie ein pinker Elefant in einem leeren Raum.", murmelte er dann verzweifelt in otties richtig. "Ehrlich, Mädel, sei nicht so neugierig. Okay, ich bin es auch, aber ich zeig es nicht so. Und nein, willst du nicht."

"Ich nehm das als Kompliment", grinste Ottie Ben an. Brad schüttelte nur müde lächelnd den Kopf. Er wollte jetzt Tris und sein Bett... "ich würde wieder rein gehen", meinte er ohne auf Emerick einzugehen. "Ich komm gleich nach.. ich rauch noch eine", Ottie viel mal wieder auf, dass sie das viel zu oft tat, "gehst du ein Stück mit mir Benny?"

"Ja...Wenn du meinst.", sagte Benny vergnügt und sah Brad an. Irgendwie war der plötzlich komisch, aber er ließ sich nichts anmerken und lächelte. Colin war auch shcon auf dem Weg zur Tür. "Mach das.", sagte Benny und nickte Ottie dann zu. "Mach ich doch zu gerne."

"Wehe du passt nicht auf meinen kleinen auf!", rief Ottie Colin hinterher, der sich scheinbar sehr mit Earl zu verstehen schien. "Gehts nur mir ao oder ist Brad seltsam?", fragte Ottie an Benny gewandt, als sie in ihrem Tabakbeutel einen Filter suchte. Brad folgte Colin nach drin und suchte mit den Augen nach seinem Freund, "was haben die zwei sich den zusammengereimt?", fragte er Colin dann doch.

Colin sah auf Earl als hätte er ihn vergessen, doch dann nickte er und streichelte Earls Köfpchen. Scheinbar hatte er da einen "Gesprächspartner" gefunden oder er interessierte sich einfach nur für das kleine unbekannte Ding. "Ein bisschen, aber sind wir das nicht alle?", fragte Benny. Colin sah Brad an. "Der übliche Klatsch. Drogen,. Sex, was wohl sonst?"

"Entweder weißt du nicht was ivh meine oder du stellst di h an...", meinte Ottie und kramte ihr Feuerzeug aus ihrem Ausschnitt, "auf einmal hatte er Augenringe und sah aus als könnte er im stehen schlafen! Drogen?"
Brad nickte nur, eigentlich hat er ja auch genau damit gerechnet. Vor allem jetzt wäre es das vollkommen falsche Tris nichts von Em zu sagen... aber er machte sich immer so große Sorgen.